Dienstag, 3. September 2013

Börsendummheiten

Immer mal wieder lese ich zu meiner Belustigung die Forumsbeiträge im finanzen.net Forum. Die häufige Verwendung nichtssagender Börsenweisheiten sprang mir beim letzten Mal besonders ins Auge. Viele Anleger klammern sich an sie wie Glückbringer, die das Blatt schon zu ihrn Gunsten wenden werden. Dabei strahlen diese "Weisheiten" sehr gute Signale an den klugen Investor aus. Hier ein paar Klassiker.

1. Der Markt hat immer Recht!
Eine unsinnige Behauptung, da sonst jegliche Information in den Börsenkurs eingepreist wäre. Große Gewinne wären an der Börse nicht möglich. Dies wird gerne Anlegern entgegengeschleudert die, die jetztige Marktlage in Frage stellen.

2. An der Börse wird die Zukunft gehandelt
Dies stimmt insofern man, aus dem Kursverlauf keine Rückschlüsse auf zukünftge Wertpapierentwicklungen schließen kann. Oft werden mit diesem Satz Spekulationen in Unternehmen "mit viel Zukunft" und wenig Gewinnen gerechtfertigt.

3. Greife nie in ein fallendes Messer
Dieser kluge Spruch wird stets dann herangezogen, wenn ein Unternehmen nach schlechten Neuigkeiten herbe Kursverluste hinnehmen muss. Mit diesem sechs Worten wird jegliche Investition in das Unternehmen ausgeschlossen. Für den klugen Investor heißen sie: Analyse der Aktie einleiten, hier bieten sich vielleicht tolle Einstiegskurse.

Es gibt noch viel viel mehr dieser Weisheiten. Auch wenn diese ihre Daseinsberechtigung auf Grund allgemeiner Erfahrungswerte haben mögen, versucht der kluge Investor gerade besser als die Allgemeinheit zu sein. Lasst euch also nicht durch blumige Phrasen verwirren, sondern investiert klug!

Montag, 26. August 2013

Aktienanleihen

Hallo lieber Besucher,

mit inbrünstiger Überzeugung plädierte eine mir bekannte auszubildende Bankberaterin (Bankkauffrau?) bei Zigarettenqualm und Jazzmusik für Aktienanleihen.

Aktienanleihen sind gängige Finanzprodukte, die in zahllosen Beratungsgesprächen auch risikoscheuen Anlegern empfohlen werden. Dahinter verbirgt sich folgendes Spiel.

1. Wir erwerben ein Wertpapier mit zwei heraustechenden Konditionen.
    a) ein Zinszahlungenversprechen wie bei einer klassichen Anleihe. Der Zinskupon liegt aber regelmäßig höher als der Kupon für klassische Anleihen.
    b) Im Gegenzug räumen wir dem Emittenten das Wahlrecht ein den Nominalbetrag zum Laufzeitende (das Geld das wir ihm geliehen haben) entweder voll zurückzuzahlen oder uns eine festgelegte Zahl von Aktien anzudienen.
D.h.: liegt der Börsenpreis der vorher festgelegten Anzahl an Aktien über dem Nominalbetrag den wir dem Unternehmen "geliehen" haben, wird der Emittent natürlich seine Aktien behalten und uns den Nominalbetrag zurückzahlen. Liegt der Marktpreis der Aktien jedoch darunter wird der Emittent den Nominalbetrag behalten und uns in weniger wertvollen Aktien auszahlen.

Ergebnis: Steigt der Basiswert verhält sich die Aktienanleihe wie eine herkömmliche Anleihe mit höherem Zinskupon. Fällt der Basiswert jedoch, wird der Käufer der Aktienanleihe zum unfreiwilligen Aktionär. Manche Aktienanleihen enthalten deswegen ein Barriere. Wird die Barriere während (teils mehrjährigen) Laufzeit nicht ein einziges Mal unterschritten, zur Auszahlung des Nominalbetrags verpflichtet. Dies nähert die Aktienanleihe also wieder der herkömmlichen Anleihe an.

Fazit: Eine Aktienanleihe m.E. ein Mischprodukt aus Anleihe und Aktie. Nach oben hin werden die Gewinne auf den Zinskupon gedeckelt. Nach unten hin wird der Käufer wie ein Aktionär an der Verlusten beteiligt, wobei der Zinskupon seine Verlust abfedert. Letztlich lohnt sich die Aktienanleihe also nur bei ungefähr gleichbleibenden Aktienkursen. Meine Meinung: Anleihe oder Aktie; als Anfänger Finger weg von Aktienanleihen.

Der vorangehende Artikel stellt eine persönliche Meinung des Autors dar. Er ist keine Anlageempfehlung. Er ersetzt nicht eigenständiges Denken. Bevor Sie finanziell aktiv werden, suchen sie bitte professionelle Beratung in anerkannten Finanzberatungsinstituten ihrer Wahl auf.

Euer Richard

PS: Was hat euch euer Bankberater schon empfohlen? 

Ein neuer Anlauf

Ich bin wieder da. Natürlich habe ich während meiner Abwesenheit weiterhin klug investiert. Mal sehen, ob ich es diesmal durchziehe. Irgendwie bin ich wie ein Raucher, nur das ich wieder anfangen möchte^^.

Montag, 27. August 2012

Dividendenträume in Südeuropa: Teil 1

Hallo lieber Leser,

eigentlich würde ich dich gerne jeden Tag mit einem Post verwöhnen/foltern. Leider bin ich nicht der beste Schreiberling den diese Welt zu bieten hat. Ich hoffe du bleibst mir trotzdem treu.

Wenn wir uns ein wenig im Netz umschauen, sehen wir, dass sich in letzter Zeit reichlich viele Menschen mit dem Thema ,,Passives Einkommen" beschäftigen (dazu später mehr). Eine Art des passiven Einkommens ist die Dividende. Natürlich ist nicht die nominale Dividende entscheidend, sondern das Verhältnis von Dividende zu Aktienkurs. Die sogenannte Dividendenrendite. Eine hohe Dividendenrendite verspricht, dass sich eine Investition in naher Zukunft auszahlen wird.

In den letzten zwei Monaten habe ich den ein oder anderen Blogeintrag und Finanzartikel gelesen, der sich mit spanischen, italienischen oder auch französischen Aktien auseinandergesetzt hat. Fast ausnahmlos werden die hohen Dividendenrenditen als positiv hervorgehoben. Insbesondere Telekomaktien locken mit traumhaften Renditen von teils über 10%. Allerdings gilt es eins immer zu bedenken: Die Steuer.

Zwar sollten alle Beschränkungen des Kapitalverkehrs gemäß §63 AEUV in den Mitgliedsstaaten der E.U. verboten; das hindert aber Frankreich und Italien nicht an der faktischen Doppelbestuerung der Dividenden ihrer Unternehmen durch Erhebung einer eigenen Quellensteuer. Die Erstattung ist zwar theoretisch möglich aber praktisch an vielerlei Hürden gekoppelt die effektiv zu einer nicht unbeachtlichen Verringerung der Dividende führen.

Dienstag, 21. August 2012

Was wollen wir lesen auf Klug Investieren?

Ein Ziel meines Blogs ist es andere Menschen dazu anzuregen über ihr eigene Vermögensplanung nachzudenken. Wenn ihr also über ein ganz bestimmtes Thema lesen wollt, schreibt mir den Vorschlag einfach in die Kommentare.

Euer Richard.

Montag, 20. August 2012

Fonds: Ist Blindshopping sinnvoll?

Hallo lieber Leser,

dieser Post kommt leider etwas später, da ich am Wochenende Besuch hatte und zu wenig Zeit für den Blog eingeplant habe.

Aus gegebenen Anlass (ich habe meine Aktien des spanischen Ölkonzerns Repsol verkauft) suche ich verzweifelt gute Anlagemöglichkeiten. Leider sind wir Privatinvestoren oft nicht klug genug welche zu finden und nicht dumm genug auf die Bauernfängerei mancher Bank reinzufallen.

Heute habe ich mich ein wenig mit der Anlagemöglichkeit Fonds beschäftigt. Keine Angst! Was jetzt folgt ist nicht die typische Liste á la Vorteile und Nachteile von Fonds. Diese Vorteile (und vielleicht auch die Nachteile) kennen wir seit dem ersten Gespräch mit dem zuständigen Angestellten der lokalen Sparkasse.

Wenn wir einen Fond kaufen, schließen wir uns einem Geldkollektiv an, das von einem Fondmanager und seinen Mitarbeitern betreut wird. Von diesem erhoffen wir uns, dass er das Geld effizienter verwaltet als wir. Nicht unberechtigt, denn einem Fondmanager übt diese Tätigkeit meist hauptberuflich aus und verfügt über größere Resourcen als wir durchschnittliche Privatinvestoren. Dieser Resourcenvorteil und die Masse an Kapital ermöglichen eine Diversifikation die wir als Privatinvestoren nicht ohne unverhältnismäßigen Aufwand erreichen können.

Gleichzeitig geben wir die Möglichkeit auf unser Vermögen aktiv zu verwalten. Wir verzichten auf einen großen Teil von Anlagemöglichkeiten, da Fondmanger oft an strenge Auflagen bei der Verwaltung des ihnen anvertrauten Vermögens gebunden sind. Auch sind kleine und mittelgroße Unternehmen für große Fonds oft uninteressant, da die Anteile dieser Unternehmen nicht liquide gehandelt werden.

Wenn wir dann noch in Betracht ziehen, dass 80% aller Fonds langfristig betrachtet schlechter abschneiden als die Vergleichindizes (was unter anderem auf Ausgabeaufschlag und Verwaltungsgebühren) erscheint die Anlage in Fonds noch unattraktiver.

Fazit: Fonds sind Diversifikationsquickies! Man erspart sich das reichlich mühsame Lesen von Bilanzen, Fundamentaldaten, Nachrichten, Unternehmensmeldungen im Vertrauen auf die Fähigkeiten der Fondmanager. Eine Anlage in Fonds empiehlt sich insofern nur bei einem außerordentlich starken Vertrauen in die herausrragenden Fertigkeiten dieser Person.

Euer Richard 

Mittwoch, 15. August 2012

Der Covered Call: Gewinn durch Wetten

Hallo lieber Besucher,

aus gegebenen Anlass schauen wir uns heute mal einen Covered Call an. Auch wenn ihr euch fragt: ,,Was ist ein Covered Call?", solltet ihr diesen Beitrag unbedingt lesen. Aber kommen wir zum Eingemachten.

Die Anzahl der Finanzprodukte die auf dem Markt erhältlich ist, ist kaum zu überblicken. Eins dieser schönen Produkte heißt Covered Call. Dahinter verbirgt sich folgendes Spiel.

1. Zunächst erwirbt man als Basiswert (engl. Underlying) eine Aktie. Da sich Optionsverträge immer für mindestens 100 Aktien abgeschlossen werden, muss der Erwerber mindestens 100 Aktien kaufen.

2. Verkauf einer Calloption auf diese Aktien. Das heißt: Während der Laufzeit des Calls berechtigt ihr einen Dritten eure Aktien zu einem festgelegten Wert zu erwerben. Ihr erhaltet dafür einen bestimmten Geldbetrag: die Callprämie.
(Anmerkung:dieser festgelegt Wert liegt höher als der Aktienkurs im Zeitpunkt des Verkaufs. Der Käufer wird sein Optionsrecht also erst ausüben, wenn der Aktienkurs über diesen Bezugpreis steigt, er also Aktien dank seines Callrechts günstiger erwerben kann als am Markt)

Mögliche Ausgangsszenarien:
1. Der Preis eurer Aktie steigt über den Bezugswert + Prämie. Euer Gewinn besteht aus der Diffrenz zwischen eurem Einstiegskurs und dem festgelegten Bezugskurs des Calls + Prämie.

2. Der Preis eurer Aktie steigt, bleibt aber hinter dem Bezugswert + Prämie zurück, der Callinhaber übt sein Recht deswegen nicht aus. Euer Gewinn besteht aus dem Kursgewinn + Prämie.

3. Der Preis eurer Aktie fällt. Für Verlust besteht aus dem Kursverlust - Prämie.

Ergebnis:  Letztlich läuft ein Covered Call auf folgendes hinaus. Ihr polstert euren Verlust mit der Prämie ab. Bei stagnierenden Kursen kann die Prämie dazu führen, dass ihr trotz fallender Kurse Gewinne macht, wird ab vor heftigen Kursverlusten auch nicht schützen. Diese Absicherung nach unten, kostet euch auch jeden Kursgewinn über den festgelegten Bezugspreis. Zudem verursacht der Covered Call natürlich zusätzliche Transaktionskosten.

Fazit: Ein Covered Call ist nur attraktiv, wenn der Aktienkurs ungefähr auf dem gegenwärtigen Level zur Zeit des Callverkaufs verbleibt. Meine Meinung: Sehr gefährlich!

Habt ihr schon Erfahrungen mit Covered Calls gesammelt? Fühlt euch frei zu kommentieren.


Der vorangehende Artikel stellt eine persönliche Meinung des Autors dar. Er ist keine Anlageempfehlung. Er ersetzt nicht eigenständiges Denken. Bevor Sie finanziell aktiv werden, suchen sie bitte professionelle Beratung in anerkannten Finanzberatungsinstituten ihrer Wahl auf.

Euer Richard

Dienstag, 14. August 2012

Aller Anfang ist schwer

Hallo lieber Leser,

wenn du das liest steckt dieser Blog noch in seinen Kinderschuhen und DU bist vielleicht sein erster Leser überhaupt. Mein Name ist Richard. Es ist mein erklärtes Ziel in den nächsten 17 Jahren ein Geldvermögen in Höhe von 2 Millionen € zu erwirtschaften.  Dabei werde ich meine eigene Vermögenslage aufdecken und du wirst teilhaben an dem was kommt: Höhenflug und Höllensturz. Du wirst mich zwangsläufig besser kennen lernen und von mir lernen: aus meinen Fehlern und aus meinen Erfolgen.

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Worum gehts bei Klug Investieren?

Dieser Blog schildert meine Erfahrungen mit der Finanzwelt. Für die miserable Ausdrucksweise: ein großes TUT MIR LEID.

Warum dieser Blog?

Das deutsche Bildungssystem kennt weder das Fach Finanzen noch Vermögensverwaltung. Von klein auf werden wir dazu erzogen einer aktiven Erwerbswirtschaft nachzugehen, bzw. ,,arbeiten zu gehen". Wie mit dem Geld umzugehen ist, das am Ende des Monats auf unser Konto überwiesen wird, haben viele nie gelernt. Nicht als Kinder; nicht als Schüler; nicht als Studenten; und viele werden die Vermögensverwaltung  auch im Berufsleben törichterweise vernachlässigen. Die größte Vorbildrolle nimmt hier wohl immer noch der Fernseher ein, der jungen Menschen ununterbrochen zuruft: Konsumiere!

Auch ich habe mein Geld nach der Schule erstmal verschwendet bzw. als Festgeld angelegt und schön verschimmeln lassen; zu miserablen Zinssätzen versteht sich. Anschließend habe ich einen "Finanzberater" einer Bank aufgesucht. Die Gespräche waren zäh und dauerten Stunden bis eine Lösung gefunden war, die mit meiner Risikoklasse vereinbar war und meinen Vorstellungen entsprach. Damals war ich so klug und habe mir alle anfänglichen Vorschläge meiner Bank mitgeben lassen.  Gut und schön denkt ihr euch: Was ist der Punkt?

Der Punkt ist: wäre ich den anfänglichen Vorschlägen meines Berater gefolgt hätte mein Depot nach ca. 1 Jahr einen Wertverlust von ÜBER 20% erlitten.

Was ist das Ziel dieses Blogs?

Ziel dieses Blogs ist meine Erfahrungen rund um die Finanzwelt, sowohl die positiven als auch die negativen, mit euch zu teilen. Ich erhoffe mir insbesondere junge Menschen (auch wenn sie nicht investieren) für dieses Thema zu begeistern und dazu anzuregen, sich aktiv mit ihren eigenen Finanzen auseinanderzusetzen.


Euer Richard